Der Biss des Karpfen kann sehr unterschiedlich ausfallen, daher ist es wichtig das Zupfen richtig zu interpretieren, um nicht zu früh oder zu spät anzuschlagen. Meist leitet sich der Karpfenbiss schleichend mit leichten Zupfern ein. Als Anfänger ist es hierbei schwer, sich zurückzuhalten, um dem Fisch den Köder nicht vor der Nase wegzuziehen, bevor er ihn ganz aufgenommen hat. Aber die Geduld wird sich auszahlen, denn das richtige Timing entscheidet letztendlich über Erfolg oder Misserfolg.
Die Erfahrung zeigt, dass man nach den anfänglichen leichten Zupfern ein größeres Nehmen der Schnur abwarten sollte, bevor man anschlägt. Dann sitzt der Haken optimal im Mundwinkel und der Drill kann beginnen.
Der Drill
Der Drill des Karpfens ist ebenfalls von Fisch zu Fisch unterschiedlich. Es kursieren Geschichten über riesige Karpfen, die sich wie ein kleines Rotauge an Land ziehen ließen ohne Gegenwehr. Hingegen gibt es auch richtige Kämpfer, die sofort ihren Fluchtversuch quer durch das Gewässer starten.
Dem Gemüt des Karpfens nach kann es oft vorkommen, dass sie sich anfangs bis zum Ufer sehr leicht drillen lassen. Doch sobald er den Kescher im Wasser bemerkt, der ihn an Land befördern soll, gibt es kein Halten mehr und er „sprintet“ los. Hier ist ein gut verarbeiteter Knoten am Wirbel Gold wert, denn der Karpfen wird sich mit aller Gewalt die Schnur nehmen. Außerdem ist es wichtig, die Rollenbremse an diesem Punkt des Drills richtig einzustellen. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, wann es angebracht ist, die Bremse zu verstärken oder zu lockern.
Bei verloren gegangenen Fischen oder gerissenen Schnüren gilt: Nicht den Mut verlieren, denn Übung macht den Meister. Beim nächsten Mal einfach aus seinen Fehlern lernen und beispielsweise einen besseren Knoten verwenden oder die Geduld beim Anschlagen des Bisses üben. Auch die Wahl der richtigen Rute kann bei einem Drill entscheidend sein. Für Karpfen gilt eine Rutenlänge von 3,60 Metern als ideal.